Geographie
Österreich erstreckt sich in west-östlicher Richtung über maximal 575, in nord-südlicher über 294 Kilometer. Die fünf Großlandschaften Österreichs sind:
- die Ostalpen (52.600 km², 62,8 % der Staatsfläche),
- das Alpen- und Karpatenvorland (9.500 km², 11,3 %),
- das Vorland im Osten, Randgebiet des Pannonischen Tieflands (9.500 km², 11,3 %),
- das Granit- und Gneisplateau, Mittelgebirgsland der Böhmischen Masse (8.500 km², 10,2 %) sowie
- das Wiener Becken (3.700 km², 4,4 %).
Von der Gesamtfläche Österreichs mit 83.879 Quadratkilometern
[3] entfällt etwa ein Viertel auf Tief- und Hügelländer. Nur 32 % liegen tiefer als 500 Meter. Der tiefste Punkt des Landes liegt in Hedwighof (Gemeinde
Apetlon,
Burgenland) bei 114 Meter
Seehöhe. 43 % der Landesfläche sind be
waldet.
Klima
Lufttemperatur
Mittlere jährliche Lufttemperatur in Österreich
[9]
Der Gesamtbereich des Jahresmittels der
Lufttemperatur reicht in Österreich von über 11
°C in den inneren Bezirken Wiens bis unter −9 °C auf dem Gipfel des Großglockners. In den dicht besiedelten Niederungen liegt es größtenteils zwischen 8 °C und 10 °C. Das Flächenmittel beträgt 6,0 °C. Die Null-Grad-
Isotherme liegt im Jahresmittel in einer Seehöhe von etwa 2200 m. In abgeschlossenen Becken, Tälern und Mulden unter 800 bis 1200 m Seehöhe treten im Winterhalbjahr häufig Temperaturzunahmen mit der Höhe auf (
Temperaturinversion).
Während im Großteil Österreichs Jänner und Juli im Durchschnitt der kälteste und wärmste Monat des Jahres sind, trifft dies im
Hochgebirge auf den Februar und August zu. Das langjährige Jännermittel der Lufttemperatur liegt in den
Flachlandschaften des Ostens zwischen 0 °C und −2 °C und sinkt in rund 1000 m Seehöhe −4 °C bis −6 °C. Der tiefste Wert im Bereich der höchsten Gipfel ist rund −15 °C. Im Juli schwanken die langjährigen Mittelwerte im Osten zwischen 18 °C und 20 °C und in 1000 m zwischen 13 °C und 15 °C. Am Großglockner wird auch im Hochsommer im Mittel die Nullgradgrenze nicht überschritten.
[8][9]
Niederschlag
Mittlere jährliche Niederschlagssumme in Österreich
[9]
Bei den häufigen West- bis Nordwestlagen liegen der Bregenzerwald und die gesamten Nördlichen Kalkalpen im
Luv. Ähnliches gilt für die Gebirge an der Südgrenze Österreichs, die bei Anströmung aus dem Mittelmeerraum intensive
Stauniederschläge erhalten. Gemeinsam mit den zentralalpinen Hohen Tauern erreichen die gemessenen Jahresniederschlagssummen in den genannten Regionen im langjährigen Durchschnitt um 2000
mm, vereinzelt an die 3000 mm. Im Gegensatz dazu erhalten das östliche
Waldviertel, das
Weinviertel, das Wiener Becken und das Nordburgenland weniger als 600 mm Niederschlag im Laufe eines Jahres. Als niederschlagsärmster Ort Österreichs kann
Retz mit knapp unter 450 mm genannt werden.
Das Flächenmittel Österreichs beträgt etwa 1100 mm für das Jahr. Auf das Sommerhalbjahr (April bis September) entfallen etwas mehr als 60 % der Jahressumme, auf das Winterhalbjahr (Oktober bis März) dementsprechend etwas weniger als 40 %. Diese Niederschlagsverteilung erweist sich in Hinblick auf die Vegetationsentwicklung als günstig. Während im überwiegenden Großteil des Landes der niederschlagsreichste Monat
konvektionsbedingt (Schauer und Gewitter) auf den Juni oder Juli fällt, bildet das Kärntner
Lesachtal die einzige Ausnahme: Mit einem primären Niederschlagsmaximum im Oktober ist es dem mediterranen Niederschlagsklima zuzurechnen.
Der
Schneereichtum ist hauptsächlich von der Seehöhe sowie von der Lage des Gebietes relativ zu den Hauptströmungsrichtungen abhängig und variiert dementsprechend stark. Während im österreichischen Flächenmittel im durchschnittlichen Jahr etwa 3,3 m Neuschnee fallen, sind es bei
Krems nur 0,3 m, am
Sonnblick hingegen 22 m.
[8][9]
Berge
Seen
Der größte
See ist der
Neusiedler See im
Burgenland, der mit ca. 77 % seiner Gesamtfläche von 315 km² in Österreich liegt (der Rest gehört zu Ungarn), gefolgt vom
Attersee mit 46 km² und dem
Traunsee mit 24 km² in
Oberösterreich. Auch der
Bodensee mit seinen 536 km² am
Dreiländereck mit Deutschland (Freistaat Bayern und Land Baden-Württemberg) und der Schweiz liegt zu einem kleinen Anteil auf österreichischem Staatsgebiet. Allerdings sind die Staatsgrenzen auf dem Bodensee nicht exakt bestimmt.
Flüsse
Ein großer Teil Österreichs wird direkt über die
Donau zum
Schwarzen Meer entwässert, rund ein Drittel im Südosten über die
Mur,
Drau, und – über andere Länder – über die Donau zum Schwarzen Meer, kleine Gebiete im Westen über den
Rhein (2366 km²) in den Atlantik und im Norden über die
Elbe (918 km²) zur
Nordsee.
Die großen
Nebenflüsse der Donau (von Westen nach Osten):
- Lech, Isar und Inn münden in Bayern in die Donau. Sie entwässern Tirol, die in den Inn mündende Salzach entwässert Salzburg (ausgenommen den Lungau und Teile des Pongaus).
- Traun, Enns, Ybbs, Erlauf, Pielach, Traisen, Wienfluss und Fischa entwässern die südlich der Donau (= rechtsufrig) gelegenen Gebiete Oberösterreichs, der Steiermark, Niederösterreichs und Wiens.
- Große und Kleine Mühl, Rodl, Gusen und Aist, Kamp, Göllersbach und Rußbach sowie Thaya an der Nord- und March an der Ostgrenze entwässern die nördlich der Donau (= linksufrig) gelegenen Gebiete Ober- und Niederösterreichs.
Die Mur entwässert den Salzburger
Lungau und die Steiermark, sie mündet in
Kroatien in die Drau, die wiederum
Kärnten und
Osttirol entwässert. Die Drau mündet in Kroatien an der Grenze zu
Serbien in die Donau.
Der Rhein entwässert den größten Teil
Vorarlbergs, durchfließt den
Bodensee und mündet in die Nordsee.
Die
Lainsitz ist zwar klein jedoch der einzige österreichische Fluss, der von Niederösterreich über
Tschechien zur Elbe entwässert.
Flora
Das
Edelweiß tritt nur im alpinen Gebiet auf.
Österreich gehört zum Großteil der mitteleuropäischen Florenregion an, nur das östliche Niederösterreich, Wien und das nördliche Burgenland sowie einige inneralpische Trockentäler als Exklaven, zählen zur
pannonischen Florenprovinz, die wiederum den westlichsten Teil der
südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion darstellt. Beide Regionen sind Teil des
holarktischen Florenreiches.
[11] In den alpinen Gebieten weicht die Flora so stark ab, dass sie einer eigenen alpischen Unterflorenregion zugerechnet wird. In einigen klimatisch warmen Gebieten ist ein deutlicher submediterraner Einfluss erkennbar.
[12]
In Österreich wachsen 3165 Vollstatus-
Gefäßpflanzen-
Arten, dazu kommen rund 600 häufige auftretende kultivierte und eingebürgerte sowie ausgestorbene Arten. Inklusive
Unterarten treten in Österreich 3428 Elementar-Gefäßpflanzen-
Taxa auf, dies sind beispielsweise um rund 300 Elementar-Taxa mehr als im flächenmäßig ungefähr viereinviertelmal so großen Nachbarland Deutschland. Begründet ist diese relative Artenvielfalt darin, dass Österreich einen Anteil an mehreren verschiedenen Groß-Naturräumen hat: dem
Pannonischen Gebiet, der
Böhmischen Masse, der Flora der
Alpen, den Kärntner Becken- und Tallandschaften, dem nördlichen und südöstlichen
Alpenvorland sowie dem Rheintal.
[12]
Insbesondere das
Edelweiß, der
Glocken-Enzian und die
Aurikel gelten als nationale Symbole – wiewohl sie nicht für ganz Österreich typisch sind und nur im Alpengebiet auftreten – und sind auf österreichischen Münzen abgebildet.
Fauna
Ungefähr 45.870 Tierarten kommen in Österreich vor, wovon 98,6 % wirbellose Tiere sind. 10.882 Arten wurden bisher auf eine mögliche Bestandsgefährdung bewertet, daraus resultierend wurden 2804 Spezies auf die nationale Rote Liste gefährdeter Arten gesetzt.
[13]
Die Verbreitung der Tiere ist von den naturräumlichen Gegebenheiten abhängig. Im Alpenraum sind
Gämsen,
Hirsche und
Greifvögel vertreten, in der Donauebene, im Vorarlberger Rheintal und am Neusiedler See leben
Storch und
Reiher. Historisch waren
Eurasischer Luchs,
Braunbär und
Waldrapp ebenfalls präsent, seit den 1960er Jahren wird verstärkt versucht, diese Arten wieder anzusiedeln.
Naturschutz
Aufgrund der verschiedenartigen Topographie in Österreich kommt sowohl in der Flora als auch in der Fauna eine große Anzahl von Arten vor. Um diese zu schützen, wurden in den letzten Jahrzehnten sechs
Nationalparks und mehrere Naturparks verschiedener Kategorien errichtet. Auch bei den
UNESCO-Welterbegütern sind mehrere Flächen nicht nur als Kulturerbe, sondern auch als Naturerbe ausgewiesen.